5. August 2015
Unternehmen möchten Behördengänge online abwickeln, und sie möchten sich ganz besonders auch elektronisch identifizieren und Formulare elektronisch rechtsgültig unterschreiben. Die SuisseID kennen 54 Prozent noch nicht. Gegen soziale Medien scheinen die Schweizer Unternehmen resistent.
Bereits zum siebten Mal hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag des SECO die Studie „Firmen und E-Government“ durchgeführt. Dabei wurden erneut rund Tausend Vertretende von Unternehmen nach ihren eGovernment-Bedürfnissen und ihrer Zufriedenheit mit dem Angebot gefragt. Ein weiteres Thema war auch dieses Jahr die SuisseID als Instrument für die eindeutige digitale Identifikation und für die rechtsgültige elektronische Unterschrift.

Bedürfnis steigt


Die Befragten gaben an, dass der Internet-Kontakt zu den Behörden für sie wichtig sei. Sie möchten sowohl Informationen über Behördengänge online erhalten als auch die Behördengänge direkt online abwickeln. In allen angesprochenen Themenbereichen hat das Bedürfnis, Dienstleistungen online abzuwickeln, deutlich zugenommen. Am dringendsten ist dieses Bedürfnis einmal mehr im Bereich der Mehrwertsteuer, wo die elektronische Abrechnung sich zurzeit in Einführung befindet.

Elektronische Identität gewünscht


Auf die konkrete Frage, ob sie sich bereits heute mit einem elektronischen Identitätsnachweis auf einer Behördenplattform anmelden oder ob sie das tun möchten, sagten offenbar 26 Prozent, sie täten es bereits, und 28 Prozent, sie würden es gern tun. Auf die Frage, ob sie amtliche Formulare elektronisch rechtsgültig signieren und online einreichen möchten, sagten 22 Prozent, sie täten es bereits, und 37 Prozent, sie würden es gern tun.

Die SuisseID, die für diese Zwecke eingesetzt werden könnte, ist jedoch weiterhin 54 Prozent der Befragten nicht bekannt. Nur 9 Prozent der Befragten besitzen eine SuisseID, 6 Prozent aus geschäftlichen und 3 aus privaten Gründen. Wer eine SuisseID besitzt, ist jedoch meist damit zufrieden, weil sie eine Vereinfachung darstelle, Sicherheit schaffe und multifunktional einsetzbar sei. Die Hälfte setzt sie für die Identifikation ein, ein Drittel für die Signatur. Von jenen Personen, die noch keine SuisseID besitzen, können sich 48 Prozent vorstellen, künftig eine solche zu nutzen.

Potenzial vorhanden


Immer mehr Behördengänge würden ins Internet verlagert, und in ausnahmslos allen Dienstleistungsbereichen bestehe ein Potenzial, diese Verlagerung fortzuführen, halten die Autoren fest. Die SuisseID sei einer der Bereiche, wo ein noch unausgeschöpftes Potenzial bestehe.

Gegen soziale Medien resistent


Konstant tief bleiben die Zahlen bei der Frage nach der Bedeutung sozialer Medien für das eigene Unternehmen. Nur gerade 11 Prozent finden Facebook wichtig oder eher wichtig. Bei LinkedIn sind es 8, bei Xing 7 und bei Twitter 5 Prozent. Den eigenen Internetauftritt der Firma finden 73 Prozent wichtig.


Weitere Informationen:
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO: Firmen wickeln Behördengänge vermehrt online ab, Medienmitteilung vom 30. Juli 2015 (mit Link zum Kurzbericht und Schlussbericht)