25. November 2015
Die eGovernment-Entwicklung in der Schweiz kommt nur zögerlich voran. Die scheidende Bundeskanzlerin nannte am E-Government-Symposium vom 24. November 2015 einen der Gründe: „E-Government verändert unsere Arbeit und unsere Organisationen.“ Veränderung falle uns aber oft schwer.
E-Government trägt nur dann wirklich Früchte, „wenn auch zwischen Behörden nicht mehr Akten verschoben werden, sondern Daten fliessen“. Dies sagte Bundeskanzlerin Corina Casanova an der „Abschlussveranstaltung E-Government Schweiz 2008 bis 2015“ vom 24. November 2015 in Bern.

Geschäftsverwaltung modernisieren


Eine wichtige Voraussetzung für den Schritt vom Akten-Verschieben zu elektronischen Datenflüssen sieht Casanova in der „Modernisierung der elektronischen Geschäftsverwaltung“. Wenn dieses „grosse Projekt“ einmal umgesetzt sei, habe eGovernment einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Veränderung als Herausforderung


In ihrem Referat warf Casanova einen Blick zurück und einen voraus. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre hielt Casanova fest: „Wir haben gelernt: … E-Government verlangt neue Fähigkeiten. E-Government verändert unsere Arbeit und unsere Organisationen.“ Dies sei eine der grossen Herausforderungen. Veränderung sei notwendig, falle uns aber oft schwer. Deshalb braucht es zur Umsetzung des E-Governments Überzeugungsarbeit.

Als Bundeskanzlerin war Corina Casanova Mitglied des Steuerungsausschusses von E-Government Schweiz und musste in dieser Funktion auch „Widerständen entgegentreten“. Nun beendet sie beide Mandate. Zugleich arbeitet E-Government Schweiz ab 2016 nach einer neuen Strategie und mit neuen Strukturen. Casanova äusserte sich in ihrem Referat auch zur künftigen Entwicklung:

Usability und Sicherheit


Die Vision in der neuen E-Government-Strategie, „E-Government wird selbstverständlich sein“, sei ehrgeizig. Voraussetzung dafür sei unter anderem eine hohe Usability der Angebote: Die Applikationen sollen selbsterklärend, also ohne weitere Erklärungen bedienbar sein. Eine weitere Voraussetzung sei die Sicherheit: Die Informationen, die den Behörden anvertraut werden, „sollen nicht gehackt werden können“.

„Hören Sie auf die Menschen“


„Die Bürgerinnen und Bürger werden es Ihnen sagen, wieviel E-Government sie wollen und wann sie mehr E-Government wollen“, meint die scheidende Bundeskanzlerin. Ihren Nachfolgerinnen und Nachfolgern in der Steuerung der E-Government-Entwicklung in der Schweiz gibt sie Folgendes auf den Weg: „Hören Sie bei der Entwicklung von E-Government auf die Menschen, für die Sie E-Government entwickeln. Dann werden Sie Ihre Vision verwirklichen.“ Als weitere Voraussetzung schiebt sie nach: „Ich bin zuversichtlich, dass E-Government seinen Weg gehen wird, sofern die nötigen Ressourcen vorhanden sind.“


Weitere Informationen:
Bundeskanzlei: Im E-Government auf die Menschen hören, News vom 24. November 2015

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